Samstag, 20. April 2013

Eiszeit in der Schweiz?

Blick auf den Jura-Höhenweg bei Küttigen
Samstag, 20. April 2013. 
Der Wetterbericht hat uns reingelegt. Täglich wurde er schlechter, aber DAS war nicht vorhersehbar.

Kaum sind wir bei Aarau in unserem Quartier angelangt (preiswertes wanderer- und hunde freundliches Bed&Breakfast bei Familie Hochuli in Küttigen), da verwandelt sich der angekündigte leichte Regen in sintflutartigen Dauerregen.

Am Vorabend hoffen wir noch, dass die Wolken sich lichten, bummeln durch Aarau und finden in der sehenswerten Altstadt ein gutes Lokal.

Am Morgen sieht es dann SO aus. Der weiße Hauch da ist kein romantischer Morgennebel, das ist Neuschnee, der hier im Jura die Bäume verzuckert.

bei Küttigen
Der Schneefall rückte über Nacht bis auf 600 Meter ins Tal und trieb die Rehe zum Frühstück auf die Wiese. Gämsen gibt hier auch, und zwar richtig viele, sagte unsere Wirtin, aber die haben wir nicht gesehen.


Staffelegg, April 2013

Die Fahrt hinauf zum Pass von Staffelegg kann auch nicht wirklich trösten. Es schneit und regnet unablässig, so dass meine Chefin überlegt, wie wasserfest wohl die Kamera ist.

Und dann wäre da noch die Sache mit dem grandiosen Ausblick auf dem Jura-Höhenweg, den der Wanderführer versprochen hat:

Auf der einen Seite Blick zum Schwarzwald, auf der anderen Seite Blick auf die Alpen.


Hm. Wir verlieren auf der Staffelegg gerade mal wieder die Orientierung.


Ich finde das Wetter auch nicht wirklich lustig und mag schon im Quartier kaum vor die Tür.

Hier oben stehe ich jetzt nur zu Dokumentationszwecken.

Beagle im Schnee, Nordschweiz April 2013
Meine Chefs sind ja gut ausgerüstet, aber ich, nein, ich werde heute nicht fünf Stunden bei null Grad durch den Schneeregen traben. Es gibt Grenzen, auch für Allwetterhunde.

Können wir jetzt bitte wieder ins Auto steigen, oder muss ich mich erst gründlich schütteln?

Wir kommen wieder! Sobald die kleine Eiszeit in der Schweiz Schnee von gestern ist.

Dann bekommt ihr auch anständige Bilder von den wunderhübschen Altstadthäusern in Aarau mit ihren bemalten Giebeln und vom Aare-Tal.

Aber vor allem wollen wir beim nächsten Mal endlich die Alpen sehen!


Dienstag, 16. April 2013

Da lacht der Beagle...

April 2013. Mein Chef war in Berlin. Ohne mich, obwohl es da riesige Hundewiesen gibt, zum Beispiel am Grunewaldsee. Ein Fest, sage ich euch - und ich war nicht dabei, grummel.

Aber vielleicht war es doch ganz gut, dass ich gemütlich zu Hause war. Denn was er da gesehen hat, will er euch nicht vorenthalten.

Gesehen in Berlin
Ist ja 'ne nette Idee. Aber der Hörgerätemensch weiß bestimmt nichts vom selektiven Hörvermögen: Ganz oben auf der Liste der wichtigen Geräusche stehen
  1. die Kühlschranktür,
  2. Chef kommt heim,
  3. Tütenrascheln (da könnte ja etwas Essbares abfallen).
Ansonsten unterscheide ich strikt nach gefährlich (Silvesterknaller, Schüsse, Trommeln) und ungefährlich ("Bleib!", "Hierher!"). Alles, was ungefährlich ist, wird ignoriert oder aber gelegentlich näher angeschaut, wenn ich gerade Lust und Zeit habe. Einfach, oder?

Meine Freundin Bella übrigens, die ging sogar auf große Feste mit. In aller Ruhe. Die war nämlich stocktaub. Hat also auch gewisse Vorteile, wenn man nicht so gut hört. Der Hund auf dem Foto weiß das auch, glaube ich.



Montag, 8. April 2013

Beagle politisch aktiv und Lesetipp für Hundefreunde

Ich nicht! Ich geh' nicht auf Demos! Viel zu laut! Brrr, da zittere ich nur und will WEG! Aber in Amerika gibt es offenbar politisch aktive Beagles, guckt mal auf diesem Bericht vom Focus online zum Thema Tierschützer in den USA.

Jetzt versteht meine Chefin auch, warum in dem Buch Hundekuchen zum Frühstück, das sie am Wochenende gelesen hat, die Hundeheldin so vehement vor dem Hundefänger verteidigt wird. Ist ja gruselig, was Hunden mancherorts droht!


Lesetipp

Aber das Buch ist süüüß: Menschenheldin (Jessica) und Hundeheldin (Zoe) tauschen unverhofft die Rollen und versuchen, sich im Körper des anderen zurechtzufinden. Hundekuchen für alle, hurra! Für Hundeliebhaber ein Lesefest (auch wenn die Hündin kein Beagle ist).

Von Elsa Watson, in der Übersetzung von Monika Koch: Temporeich, romantisch, einfühlsam, witzig. Beim Lesen am besten mit der ganzen Meute auf der Couch kuscheln und gemeinsam Hundekuchen futtern - ganz im Sinne der Hundeheldin.

Und wo sind jetzt meine Hundekuchen?

Montag, 1. April 2013

Jura-Höhenweg (1): Von Brugg nach Staffelegg

Sonntag, 24. März 2013. Nachdem die Schweiz das Beagleparadies ist, setzen wir die Wanderung ab Brugg fort. Und was soll ich sagen? Gleich im ersten Garten hinter dem Waldrand begrüßt uns ein gewaltig bellender Beagle hinter dem Zaun. So darf das gern weitergehen.

 

Da hinten weiden ein paar Schafe mit Osterlämmern. Ich darf wie üblich nicht vorbeischnuppern.

Insbesondere weil es hier oben verflixt zugig ist. Beim Gasthof Vierlinden könnte man einen Blick auf die gegenüber liegende Habsburg über dem anderen Ufer der Aare werfen. Wenn es nicht so diesig wäre.

Hier fährt regelmäßig ein Bus nach Brugg zurück, auch sonntags. Sollen wir umkehren? Nein, wir überqueren die Bözbergstraße und suchen im Wald Schutz vor dem eisigen Wind.

Da wartet auch schon das erste Bözberg-Bänkli auf müde Wanderer. Im Sommer bestimmt ein lauschiges Plätzchen. Jetzt ist das aber viel zu kalt.
 
An der Linner Linde, kurz vor dem Dörfchen Linn, kramen die Chefs meine Schleppleine hervor. Aber nicht etwa, um mich herumtoben zu lassen. Nein, die Leine geht einmal rund um den Baum! Die Linde hat nämlich zehn Meter Stammumfang - wir beschließen, dass wir das im Sommer noch einmal sehen möchten. Die grandiose Aussicht funktioniert auch hier wieder nicht.

Beagle an der Linner Linde
An der Linde ist auch eine gut geschützte Bushaltestelle. Aber jetzt wird meiner Meute beim Anblick der Berge warm ums Herz und bald auch insgesamt ordentlich warm.

Wir überqueren die Autobahn Basel-Zürich und bekommen gar nichts davon mit, weil die unter uns durch den Tunnel geht. Komisches Gefühl, dass die Leute da unten es so eilig haben, und hier oben ist der schönste Bergwald.

Dieser schöne Rastplatz mit Feuerstelle kommt auf etwa halber Strecke gerade recht.
Ich könnte mal ein Schläfchen vertragen - wo ist meine Decke und die Mittagssonne?

Der Nachteil der heutigen Strecke ist, dass es unterwegs ab Vierlinden keine Einkehrmöglichkeit mehr gibt.

Ab Linn kann man sich nirgends aufwärmen oder auch mal unterstellen. Bei richtig schlechtem Wetter sollte man rechtzeitig in die umliegenden Dörfer absteigen.

Das Beweisfoto: Auf etwa 650 Meter Höhe lag stellenweise noch etwas Schnee. War aber das einzige Fleckchen auf dem ganzen Weg, obwohl wir bis auf 800 Höhenmeter kamen.


Bei Chillholz sind wir plötzlich froh, dass es so verhangen ist. Im Sommer dürfte es hier ganz schön heiß sein. Die schönen weiten Wiesen haben übrigens noch einen Haken:

Hier in der Schweiz wird auf den Wiesen Heu für die Kühe gewonnen. Die Schweizer Kühe sind allerdings Feinschmecker und mögen es gar nicht, wenn ein Hund sich auf ihrem Futter erleichtert.

Darum hängen an den Ortsausgängen und auch wenn man aus dem Wald kommt, immer wieder Spender mit Robidog-Beuteln. Wer die Hinterlassenschaften seines Hundes dann brav aufsammelt, hat allerdings ein Problem, denn Papierkörbe gibt es ausgesprochen selten.

Blick nach Norden bei Staffelegg
Staffelegg ist ein Pass - das Gasthaus, in dem wir uns einen Kaffee erhofft hatten, ist allerdings geschlossen. Dafür stehen hier für das Postauto in Richtung Brugg sogar zwei Strecken zur Wahl, nach Norden über Herznach und Effingen oder aber nach Süden bis Aarau und dann mit dem Zug nach Brugg. Das Postauto nach Norden kommt zuerst, kostet wieder 26,20 Franken, und mit zweimal Umsteigen sind wir im Nu wieder am Auto.
Schweizer Postauto
"Postautos" sind in der Schweiz übrigens nicht etwa DHL-Transporter, wo man sich hinten zwischen die Pakete quetscht, falls noch ein Plätzchen frei ist, sondern höchst moderne Linienbusse, die zuverlässig, rasant und sehr regelmäßig fahren.

Den Fahrplan verrät einem die Schweizer Bahn ganz unproblematisch. Achtung, die Preisauskunft ("ab"-Preis) bezieht sich auf den halben Preis (= 1 Hund) für die einfache Fahrt. Die meisten Schweizer scheinen das Halbtax-Abo zu nutzen, das einer Bahncard50 entspricht. Erwachsene ohne Halbtax (= meine Chefs) zahlen logischerweise den vollen Preis - das erklärt auch unsere Verwirrung am ersten Tag in Brugg. Der Automat hatte Recht, nur meine Chefs mal wieder keine Ahnung.

Wer den Jura-Höhenweg am Stück laufen will, sollte sich gründlich mit den verschiedenen Ermäßigungen für Urlauber beschäftigen.

Sonntag, 31. März 2013

Ostern sucht der Hund...

Ostersonntag, 31.3.2013. Kann mir mal einer hier die Spielregeln von Ostern erklären? Die Menschen bekommen Eier von den Hasen, so viel weiß ich. Hab' ich auch nichts dagegen, so lange ich die Hasen bekomme (gestern hätte ich fast einen erwischt, aber davon später).



Aber wenn ich das halbe Päckchen Pastete finde, dass sie extra für mich auf dem Frühstückstisch versteckt haben (das war echt kein schweres Versteck!) - dann wird geschimpft, statt gelobt. Dabei war ich wirklich blitzschnell und auch im Handumdrehen fertig.

Ich habe auch alles ganz einwandfrei sauber geschleckt: Guckt mal, nicht der kleinste Fitzel mehr übrig. Da müssten sie sich doch freuen, oder?

Aber irgendwie war das jetzt nicht erwünscht. Darf ich bitte nochmal suchen?

Ich könnte die leere Packung ja später unter meinem Kissen verbuddeln, wenn ihr wollt.

Samstag, 30. März 2013

Beagletreff im Schweizer Aargau

Samstag, 23.3.2013. Anstatt stolz wie Oskar mit mir über die Grenze zu marschieren (Plan A), mogeln wir zum allerersten Mal für ungefähr 2000 Meter, und auch das nur wegen dem digitalisierten Pseudoausweis: Ich überquere den Rhein im Kofferraum in der Hundebox (Plan B) - dabei interessiert sich ohnehin niemand für uns. Wir parken gleich auf der anderen Seite der Grenze auf dem Bahnhofsparkplatz des schweizerischen Koblenz.

Parkautomat Schweiz
Man könnte stattdessen auch am Rhein entlang spazieren, das ist ganz leicht zu finden (aber auf diesem kurzen Stückchen nicht wirklich schön zu laufen) oder mit dem Zug über die Grenze tuckern (MIT Ausweis). Dann bräuchte man keine Münzen für den Parkautomaten. Der ist hier nämlich ein bisschen ungewohnt, aber für Tagestouren gar nicht teuer.

Man gibt die Parkplatznummer ein, schmeißt genügend Schweizer Franken in den Automaten, drückt den grünen Knopf und steckt einfach das Ticket ein. Jetzt hat man ganz offiziell genau den Parkplatz gebucht, auf dem das Auto steht.

Gegenüber vom Parkplatz geht es am Hühnerhof vorbei direkt zum Fluss. Das ist hier nicht mehr der Rhein, sondern die Aare, aber die ist auch ganz schön breit.

Vor allem versorgt sie diverse Kraftwerke.

Gelbe Raute = Schweizer Wanderweg
Am ersten, dem Wasserkraftwerk Klingnau, lernen wir, wie gut die Schweizer ihre Wanderwege ausschildern:

Ein Wanderweg hat hier die gelbe Raute, und die finden wir wirklich an jeder erdenklichen Stelle, oft mit Pfeilen und natürlich mit Wegweisern. Ohne Gelb kein Weg, das lernen wir ganz schnell.

Danach geht es ziemlich lange immer auf dem Deich des Klingnauer Stausees entlang. Wir beobachten die Wasservögel und staunen, wie lange und weit so ein Haubentaucher tauchen kann.

Wenn nicht gerade eisiger Frühling ist, sollte man hier an Sonnenschutz denken, weil es nirgendwo Schatten gibt. Es sind auch etliche Radfahrer und Skater unterwegs.
Beagle am Klingnauer Stausee

Ich stehe hier nur so klein in der Gegend rum, damit man sieht, wie lang der Weg ist. Er ist aber nicht langweilig, weil es immer wieder Neues zu sehen gibt. Und wir können gleich einmal Schweizerisch üben, denn wir treffen viele höfliche Schweizer, die alle sagen: "Grüezi, mitanand'." Das hört sich richtig nett an. Weiß zufällig jemand, wie man im Gegenzug einen einzelnen Schweizer begrüßt?


Wanderweg an der Aare, Unterwald bei Beznau
Wie ihr seht, ist das Wetter nicht so berauschend. Um Döttingen herum setzt sanfter Eisregen ein, gerade genug, um die Regenklamotten rauszuholen. Wir sind froh, als wir dann doch ein Wäldchen erreichen, das ein wenig Schutz bietet.

Mich stört's ja nicht so sehr. Ich freue mich, dass uns ein echter Pfotentraberweg erwartet.

Kraftwerk Beznau

Diese Straße haben wir ganz fix überquert, denn hier kommt man zum Kernkraftwerk Beznau, und das ist meiner Chefin nicht so geheuer.

Der Weg ist aber schön, denn zum Ausgleich für die Energieanlagen steht hier alles gewaltig unter Naturschutz, so dass das Laufen tatsächlich richtig Spaß macht - alle Wege sind so wie oben.

Der olle Graupelregen hört bald wieder auf, und schon zückt meine Chefin wieder die Kamera.

Zum Beispiel für diese kleinen Frühjahrsblüher, veilchenartig, aber groß wie Buschwindröschen, so richtig niedliche kleine Kerlchen. Kennt die jemand?
Unbekannter Märzblüher, Aargau


Was wir ab Döttingen ebenfalls immer wieder entdecken, sind ganz verräterische Spuren von Berserkern mit langen Zähnen. Die machen sich an richtig dicken Bäumen zu schaffen. Guckt euch das bloß mal an!

Biberspuren an der Aare

Hier seht ihr weitere Spuren ganz aus der Nähe. Rabiat, oder?
 


 
Dieses schöne Stück Holz bringe ich lieber in Sicherheit. Hervorragendes Halsmuskeltraining, und ich habe es dann auch ganz gründlich verbuddelt, damit die wild gewordenen Flussnagetüme es nicht entdecken.
 
Später beobachten wir noch Schwarzspechte. Die sind für das Gemetzel am Fluss allerdings eindeutig nicht verantwortlich.
Halsmuskeltraining
Bei Stilli geht es über die Brücke, damit wir zu dem Kirchlein gelangen, das man schon die ganze Zeit gesehen hat. Das hier ist der Blick vom Waldrand ins Aaretal, zurück in die Richtung, aus der wir kamen. Der kurze Anstieg ist alles, was an diesem Tag an Steigung zu bewältigen ist.

Vorderer Rein, oberhalb von Freudenau und Stilli

Neugierige Beagles bei Brugg
Auf halber Höhe umrunden wir den Bruggerberg und steigen sehr idyllisch durch den Buchenwald bis auf 500 Meter. Dort oben finden meine Chefs Schilder: Wir sind jetzt offiziell auf dem Jura-Höhenweg angelangt, der von Dielsdorf bis zum Genfer See führt.

Und wem begegnen wir da? Lauter glücklichen Beagles, einer neugieriger als der andere!



 
Aargauer Beagletreffen
Wir haben uns ganz fröhlich begrüßt. Grüezi, mitanand', ihr Süßen!
 
Ich bin in diesem Getümmel ganz links.
 
Meine Chefs haben gerechnet: Da wir auf der ersten Tour in der Schweiz gleich drei Beagles getroffen haben, und auf 17 Touren in Deutschland nur einen (bei Bad Herrenalb), begegnet man in der Schweiz rein statistisch 51-mal mehr Beagles als in Deutschland.
 
Man könnte das auch auf Kilometer umrechnen: Ein Beagle auf 262 Kilometer gegenüber dreien auf 21 Kilometer, das macht immer noch 37,4-mal mehr Beagles in der Schweiz als in Deutschland.
 
Ganz klar: Die Schweiz ist das Beagleparadies! Hier leben eben die Eidgenossen. Und "Genossen", das klingt doch schon fast wie "Meute", oder?
 
Ich guck' gleich mal, ob es in Brugg noch mehr Beagles gibt, sehe aber nur Brücken über die Aare; von denen hat Brugg nämlich seinen Namen. Ich finde Brücken praktisch - zum Rüberschwimmen ist es schließlich viel zu kalt! Früher musste man an jeder Brücke Zoll bezahlen; heute muss man das nicht mal mehr zwischen Deutschland und der Schweiz.
Blick auf Brugg, vom Bruggerberg
Von dieser Aussichtsstelle führt ein holpriger Weg direkt zum Schwarzen Turm von Brugg, durch die Altstadt (mit Café, wo die Chefs Kaffee und Kuchen bekommen) und dann zum Bahnhof.

Wir haben Schwierigkeiten mit dem Fahrkartenautomaten, der bei der ec-Karte fragt, ob wir mit Schweizer Franken oder US-Dollars bezahlen wollen. Da kaufen wir den Fahrschein doch lieber direkt im Bahnhof - Samstag nachmittag sind mehrere Fahrkartenschalter besetzt, und die supernette Schweizerin verkauft uns ruckzuck das passende Ticket: Zwei Erwachsene und ein Hund fahren von Brugg nach Koblenz für 26,20 Schweizer Franken. Mit Umsteigen in Turgi. Geht alles ganz rasant und pünktlich - so saust der ganze Weg des Tages in 20 Minuten an uns vorbei. Die Züge fahren ganz regelmäßig alle halbe Stunde. Toller Service!
 
Bahnfahren in der Schweiz
Der Zug würde uns glatt bis Waldshut bringen, aber wir steigen in Koblenz ins Auto und schmuggeln mich zurück über die Grenze. Ich mach mich ganz klein. Liebe Schweizer, ich bin kein bisschen tollwütig, weil die Tierärztin mich regelmäßig impft, ganz echt gechippt und total legal, nur meine Chefin ist eine olle Vergesserin.
  
Beagle in der Box
Ist auch alles gut gegangen. Keine Kontrollen, keine Verhaftung, keine Quarantäne, der ganze Stress umsonst, und nach einer Viertelstunde Fahrt können wir uns im Quartier gemütlich entspannen.

Freitag, 29. März 2013

Mit dem Hund in die Schweiz


Freitag, 22.3.2013
Ein Frühlingstag an der Schweizer Grenze, der uns in die Brückenstädtchen Laufenburg, Bad Säckingen und Waldshut führt. Sozusagen ein Brückentag vor dem Einstieg in den Jura-Höhenweg, und die Brücken haben an diesem Tag eine spezielle Bedeutung.

Hier seht ihr schon mal die Brücke von Laufenburg. Da kann man direkt in die Schweiz hinüberspazieren. Nur ich nicht, denn...

Brückentag in Laufenburg, Rhein

... als wir den Rhein erreichen, bekommt meine Chefin einen Riesenschreck: An alles hat sie gedacht, auch an meine Leckerli, bloß mein EU-Heimtierausweis mit Impfpass liegt zu Hause in der Schublade. Wie schmuggeln wir mich jetzt in die Schweiz? Schließlich können meine Chefs ohne mich unmöglich losziehen - wie sollen sie ohne meine Schnüffelnase den Weg finden?

Wir probieren das hier gleich mal aus. Ein Mensch mit Hund kann ganz gemütlich über die Brücke von Laufenburg flanieren, und - schwupp - sind wir in der Schweiz. Ganz einfach! Meiner Chefin ist trotzdem nicht wohl dabei, weil sie die Schilder liest (ich kann ja nicht lesen, also kann ich nur alles ganz richtig machen und ein netter Beagle sein).

Auf unserem kurzen Spaziergang finden wir keine Bank zum Geldwechseln, dafür aber ein österlich geschmücktes, einladendes Quartier. Ich würde gleich einziehen, aber meine Chefs haben schon etwas anderes im Blick.

Gastfreundliche Schweiz in Laufenburg

Der Rest der Familie scannt derweil zu Hause meinen Ausweis samt Chipnummer und Tollwutimpfung ein und schickt alles als Bild ins Postfach. Das ist ja mal eine pfiffige Lösung. Leider sind die Internetverbindungen über Satellit hier elend langsam - erst später im Gasthaus klappt das Laden und Speichern auf dem Handy. Ob die Schweizer mit dieser Lösung einverstanden sind?

Vorerst sehen wir uns noch in Bad Säckingen um, wo rund ums Schloss ein Ostermarkt mit lauter schönen Gartendingen lockt. Ein Fest für meine Chefin! Auch hier laufen wir über die Brücke in die Schweiz: Eine phänomenale, grundsolide Holzbrücke mit Dach und nur für Fußgänger (und Radfahrer). Hier kommt man ebenfalls rüber, ohne gleich verhaftet zu werden.

In der Altstadt von Bad Säckingen entdecken wir das Restaurant "Fuchshöhle", das mir gerade Recht wäre. Perfekt für einen Beagle, oder?

"Fuchshöhe" in Bad Säckingen

Die Nacht verbringen wir oberhalb von Waldshut im Rössle in Berau - das war im Herbst 2012 unser letzter Halt vor Waldshut. Weil wir mit dem Wirt gesprochen haben und uns auskennen, dürfen wir anreisen, obwohl Freitag Ruhetag ist. In Berau ist es total erholsam; das wissen wir noch vom letzten Jahr.

Damit die olle Vergesserei endlich aufhört, hat meine Chefin für künftige Touren eine Checkliste "Wandern mit Hund" erstellt. Falls ihr auch mal eine braucht: Bitte sehr, die liegt als PDF-Datei mit Hund genau hier. Zum Ansehen braucht ihr den Acrobat Reader.