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Montag, 1. Juni 2015

Im Schongang auf den Weissenstein: Tourtipp für weniger Trittsichere

Mai 2015. Aykas Menschen haben uns mit tollen Wandertipps versorgt. Zu dumm, dass meine Chefin mit ihrem angeschlagenen Knöchel nur bergauf laufen kann, nicht weniger kräftezehrend auch mal zünftig bergab. Wir halten uns also nicht an die Geheimtipps, sondern orientieren uns an Tour 3 Uf de Bärg.

Oberhalb von Solothurn an der Station Oberdorf (655 m) parken, den Zug nach Gänsbrunnen (732 m) nehmen und dort durchs Tal erst einmal in Richtung Althüsli laufen. Wer früh genug kommt, bekommt auch am Sonntag oben am Bahnhof (kostenpflichtig) einen Parkplatz.
Wir sind zwar nicht in den Alpen, aber unten am Weg ist eine Jugendgruppe zu Gast, und die übt Alphornblasen. Ein paar begabte Musiker machen auch richtig Musik. Klingt gut!
Wir folgen Husi's Weg (unten auf der Seite steht ein Link zum PDF mit der Beschreibung, die wir erst ganz am Ende des Wegs oben am Subigerberg fanden). Gut ausgeschildert, immer wieder interessante Informationen über die Natur hier, und man muss nicht die Straße laufen und aufpassen.

Ich mache auch interessante Naturbeobachtungen, denn als ich aus dieser Pfütze trinke, stieben die Kaulquappen nach allen Seiten. Mhm, Wasser mit Proteineinlage (nein, ich schlürfe keine Kaulquappen - glaubt meine Chefin).



Auf dem Brunnersberg (892 m) ungefähr da, wo ich sitze, stand einmal ein Hof, der aber abgebrannt ist. In unserer Karte ist das Haus noch verzeichnet. Am Berg dort hinten wollen wir nachher noch höher steigen. Alles sehr angenehm schattig auf dieser Seite. Genau wie meine Chefin den Naturpark Thal liebt.
Station 9 von Husis Weg führt über einen brutal geschotterten Weg. Er ist weniger steil, als er hier ausschaut, aber trotzdem. Gift für die Füße meiner Chefin (und meine), und er zieht sich länger hin, als man zu Beginn hofft. Wer so etwas nicht mag, kann direkt gegenüber rechtzeitig auf die Teerstraße ausweichen. Viel Verkehr ist dort nicht.
Allerdings würde man diese Blumenpracht verpassen - Vergissmeinnicht, Lichtnelken und vieles andere, was einen kargen Boden liebt. Da kann die Straße unmöglich mithalten. Und hinterher kommen kleinere Pfade über die Kuhwiese.
An der Beringungsstation auf dem Subigerberg endet Husi's Weg, und als Nichtstraßengänger weichen wir auch von Aykas gemächlichem Anstieg in Richtung Binzberg ab. Über den Cholgraben wollen wir nach oben - ein deftiger Anstieg, der die Strecke aber auch ein paar Kilometer verkürzt.
Fürs Protokoll: Nicht meine Chefin hat uns in den Sumpf geführt, sondern das immer wieder abstürzende Wandernaviprogramm vom Chef und ein Wegweiser, der Mountainbiker zum Weissenstein führen soll. Das Navi enthält viel mehr Wege als unsere Wanderkarte, auch richtig breite Fahrwege (der hier gehört nicht dazu).
Hm. Im Schwarzwald wird heftig darüber diskutiert, ob Mountainbiker normale Wanderwege nutzen dürfen sollen. Wenn man betrachtet, was an einem Wochenende nach längerem Regen aus den Wegen wird, ist das vielleicht keine gute Idee. Die Biker, die hier herunter kamen, haben ihre Räder übrigens auch geschultert und am Rand um die Grube herum bugsiert. Jedenfalls ist das ein direkterer Weg zum Weissenstein.
Eine halbe Stunde später sind wir am Hinteren Grenchenberg, wo uns ein zünftiges Mittagessen erwartet, und blicken bereits zurück zum Althüsli, wo wir vor zwei Jahren durch Nebel und Wolken tappten. Die Erhebung ist die Hasenmatt (die wir mangels Trittsicherheit diesmal wieder nicht erobert haben), das Althüsli ist der rettende Gasthof darunter auf der Alm.
Nach vorn schaut man kurz darauf auf das Schweizer Mittelland mit der Aare. Irgendwo hinter dem ersten Waldzug muss der Bucheggberg mit unserem schönen Quartier liegen. Die Insel in der Aare heißt sehr passend einfach nur "Inseli".
Vor zwei Jahren haben wir zwischen Hinteren Weissenstein und Kurhaus die Fahrstraße genommen; das geht ratzfatz. Diesmal wählen wir den weitaus schöneren Weg vorne am Chänzeli entlang. Es geht zwar ein kleines bisschen auf und ab, aber das schafft selbst meine fußkranke Chefin ohne Vierpfotenantrieb.
Außerdem rasten wir sowieso konsequent bei jeder Bank, um die Aussicht zu genießen und die strahlend blauen Enziane und die Orchideen auf den Wiesen zu bestaunen.
Nicht hier runter zur Station Nesselboden? Wie schade. Dann komme ich eben wieder hoch.
Der Juragarten, den wir am Kurhaus Weissenstein (1260 m) sehen wollten, hat leider noch geschlossen, aber die Seilbahn fährt, hurra!

Seit dem Drama im Harz gucken wir bei Seilbahnen vorher genau auf die Öffnungszeiten - steht ja im Internet bei Seilbahn Weissenstein. Tipp: Wer oben erst sein Ticket kaufen will, sollte das Geld am besten passend dabei haben. Als wir kamen, gab es kein Wechselgeld mehr; das elektronische Bezahlen funktionierte erst im dritten Anlauf. Da sind ein paar andere Leute achselzuckend gelaufen.

Aber wir können dann doch noch bezahlen und haben Glück. Und was für eins! Denn "Hunde werden gratis befördert" - das ist extrem hundefreundlich und unbedingt erwähnenswert.
 Die Seilbahn geht in Nesselboden um die Ecke und dann direkt auf den Parkplatz zu.
Wie auf dieser ganzen Pfingsttour haben wir Glück und sind immer da, wo das Wetter gerade angenehm ist. Nach uns ziehen dicke Wolken über den Berg, während wir entspannt ins Quartier zurückkehren. Das war bestimmt nicht unser letzter Ausflug zum Weissenstein und ins Thal!

Montag, 16. September 2013

Schweizer Jura: Ausgangsbasis Solothurn

13./14. September 2013. Wir trotzen dem Wetterbericht und fahren in den Jura. Schließlich will ich meinen neuen Rucksack ausprobieren.
Wanderbeagle in Péry, Schweizer Jura
Kurz vor dem Bieler See wartet die Taubenlochschlucht, die wir hinten herum umgehen wollen, weil der Weg laut Beschreibung auf der Hauptstrecke ein Stück weit "unattraktiv" ist. Echt? Ich gucke mir das gleich näher an.

Das Auto stellen wir in Péry direkt vor der Polizeistation am Bahnhof ab und verlassen uns auf die Schweizer Bahn, die hier stündlich fährt und uns über Biel/Bienne im Nu nach Solothurn zurücktransportiert.

Auf dem Weg in die Altstadt bemerken wir einige Boule spielende Herren mit Schiebermütze. Ganz offensichtlich nähern wir uns der französischen Sprachgrenze (aktuell noch hinter dem Berg).

Beagletreffen in Solothurn
Der Beagle (Nummer 5 im Beagleparadies Schweiz!) kläfft mich ganz beagleuntypisch an. Als meine Chefin ihm zeigt, dass in meinen schicken Taschen vor allem Leckerli stecken, wird er gleich zugänglicher.

Mit den Taschen ernte ich viele wohlgefällige Blicke, sowohl im Zug, als auch später in der Altstadt, die komplett den Fußgängern und Radfahrern vorbehalten ist.
Mutige Teddys, Solothurn
Die ausgelassenen Teddys fanden meine Chefs lustig. Der obere Bär unter dem Kronleuchter hält ein Schild, auf dem steht, dass ihr Chef auf Urlaub ist. Deshalb macht die wilde Bande Ramba Zamba und haut kräftig auf die Pauke.

Ich würde nie so deutlich verraten, was ich anstelle, wenn keiner zu Hause ist! Aber die Bären hatten bestimmt nicht gedacht, dass jemand ihre Party ins Internet stellt.
Baseltor in Solothurn
Solothurn hat diverse dicke Festungstürme mit Toren und Durchgängen. Das Baseltor direkt an der Kathedrale ist wohl der eindrucksvollste.
Zeitglockenturm (Roter Turm), Solothurn
Der Zeitglockenturm ist ein letztes Überbleibsel der mittelalterlichen Stadtmauer. Er liegt im Zentrum, da, wo wir den Beagle getroffen haben. Nachts wird die Glocke zum Glück abgestellt.
Zeitglockenturm, Solothurn

Zeitglockenturm, Solothurn
Im Detail sieht man unter anderem, dass bei unserem Besuch Halbmond war. Meiner Chefin gefielen die aufgemalten Soldaten unter der Uhr und auch der geschnitzte Soldat mit dem Tod. In Solothurn stehen diverse Soldatenstatuen herum, die wohl an die Legende vom heiligen Ursus erinnern (einem römischen Legionär und Märtyrer), aber sicher auch an die wehrhafte Vergangenheit dieser Eidgenossenstadt.

In der Nacht von Freitag auf Samstag beginnt es am frühen Morgen gewaltig zu rumpeln, so dass wir schon glauben, die Bärenparty würde um die Häuser ziehen. Stimmt nicht! Morgens tritt die Chefin mit mir aus dem Haus und entdeckt, dass samstags rund um den Zeitglockenturm Wochenmarkt ist.
Markttag in Solothurn, September
Wir kaufen keine Sonnenblumen, sondern decken uns an einem der zahlreichen Käsestände mit köstlichem Bergkäse aus dem Jura, deftiger Rehsalami und feinen "Mostbröckli" ein (ganz leckerer, fester, trockener Schinken).

Und natürlich mit Schweizer Schokolade aus den diversen kleinen Chocolaterien, aber damit geizen meine Chefs und naschen sie ganz alleine. Mit so viel Proviant steht der nächsten Etappe nichts mehr im Wege - die Wurst darf gern in meine Packtaschen!