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Dienstag, 27. August 2013

Abstecher bei Baiersbronn: Der Mönchsweg von Klosterreichenbach

Juni 2013. Eine nette kleine Sonntagstour für Zwischendurch und Wandertipp aus unserer Hauszeitung, den BNN. Das mussten wir sofort ausprobieren und fuhren trotz Regenwarnung schön früh in den Schwarzwald. Zwölf Kilometer bloß - hach, das machen wir doch auf einem Bein!

Start ist in Klosterreichenbach im Murgtal, kurz vor Baiersbronn - diese Ecke haben wir weiträumig umrundet, als wir von Schönmünzach direkt ins Tonbachtal getrabt sind (damals vor zwei Jahren). Die Anfahrt kann per Auto (parken am Schwimmbad, hinter der Klosterkirche) oder per S-Bahn erfolgen. Ab hier folgt man den Schildchen mit dem Mönch mit Bierkrug.
Zuallererst treffen wir einen Jäger, der gerade mit seiner Hündin spazieren geht. Die will mir gar keine Tipps zum besseren Spüren geben. Dafür verrät uns der Jäger bereitwillig seine Geheimtipps, wo es rechts und links des Murgtals auch noch sehr schön ist. Besten Dank, das werden wir noch ausprobieren!

Ein Holzsteg führt zur "Klosterquelle", aus der angeblich die Mönche früher ihr Quellwasser für das Bier geholt haben. Wir sind recht froh, dass wir nicht über die sumpfige Wiese stapfen müssen. Das Wasser schmeckt jedenfalls gut!
Ein Stückchen weiter treffen wir auf einen sehr einladenden Aussichtspavillon, noch ziemlich neu und sogar mit Blumenstrauß auf dem Tisch.

Die schöne Aussicht seht ihr unten:

Einfach ein stilles, lang gezogenes Schwarzwaldtal mit reichlich Platz für Mensch und Tier. Durch die Wiesen schlängelt sich der Reichenbach, der in Klosterreichenbach in die Murg mündet.
Es ist so hübsch hier im Juni, dass meine Chefin mal wieder mehr Blumen knipst als mich.





 Wir sind auf dem Weg zum Märtesweiher, wo für die meisten Spaziergänger der Weg auch schon endet. Ich finde den Weiher samt Furt natürlich als erster!

Auf dieser Furt braucht man definitiv kein Wasser für den Hund mitzuschleppen. Zumindest auf der ersten Hälfte können wir uns überall satt trinken.
Und nun war die Frage: Wie überwindet ein Hund diese nette kleine Furt? Wo extra zwei Brücken bereit liegen, eine breite und eine schmale. Meine Chefs schließen schon Wetten ab.

Mitten durch die Strömung tappen, war mir ausnahmsweise mal nicht recht. Da seht ihr mal, wie ein Beagle so ein Hindernis bewältigt! Ein kleiner Hüpfer, und das war's.
Auf der anderen Seite folgt übrigens ein ziemlich wilder Bach. Auch sehr nett. Für Familien mit Kindern ist das hier definitiv ein schöner Ausflugstipp.
Der Weg führt weiter ins Tal, am Simonsbrunnen vorbei (noch mehr Wasser) und ab der Stoffelhütte als Pfad recht steil bergan durch den Wald.

Man kann auch den breiten Fahrweg nehmen und hinaufsteigen zum Mittelweg. Hey, ja, der kommt hier auch vorbei; da kann ja gar nichts schiefgehen. Danach geht es auf ungefähr 800 Meter Höhe weiter zum Hirschkopf, zum Rußenkopf und um den Rosenberg herum.

Angesichts der immer dichteren Regenwolken und der Hoffnung auf ein gutes Mittagessen im Ort heben wir uns diesen Teil jedoch für später auf und laufen auf der anderen Talseite ziemlich zügig zurück ins Dorf. Wie war das noch mit dem Hüpfen auf einem Bein???

Im Kurpark wartet ein ziemlich großes "Panoramabänkle". Nein, ich bin nicht geschrumpft - das Ding ist so groß
Beagle auf dem Panoramabänkle
Wir gucken uns noch die Klosteranlage und den benediktinischen Arzneipflanzengarten an, der das Herz meiner Chefin höher schlagen lässt.

Wenn ihr am Schild vorbeiblinzelt, seht ihr stellenweise blauen Himmel. Da hätten wir auch locker den Weg über den Berg nehmen können... Aber meine Chefin ist längst total entspannt im Baldrianrausch, und mein Chef träumt nach all den Bierschildern von einem kühlen Tannenzäpfle.

Baldrian im Heilpflanzengarten, Klosterreichenbach
Man muss also nicht immer Riesenwege zurücklegen und auf die Berge kraxeln, sondern kann auch ganz gepflegt im Schwarzwald flanieren. Tja, mir soll's recht sein. Hauptsache, wir waren im Wald und haben etwas erlebt.

Samstag, 20. August 2011

Durch Baiersbronn zum Kniebis

Sonntag, 14.08.2011.

Versprochen ist versprochen - wir ziehen weiter nach Süden. Das heißt, heute eher nach Südwesten, denn sonst sind wir bald aus dem Schwarzwald raus. In der Morgensonne laufen wir immer am Waldrand entlang durch das Tonbachtal und um den Rinken herum und begegnen dabei vielen Pilzen (darum werde ich nicht so viel fotografiert), einem Wespennest in einem alten Baumstumpf, dessen Bewohner meinen Chef stechen, bloß weil ich mal schnuppern komme (das wird auch nicht fotografiert, weil wir lieber schleunigst verschwinden) und einer ganzen Menge Wanderer.

Am Murgleiterportal steigen wir nach Baiersbronn hinunter und umgehen den Verkehr, indem wir durch den Park in Richtung Bahnhof laufen. Dort scheiden sich die Geister und auch meine Chefs: Die Herrenriege will mit dem Sessellift auf den Stöckerkopf und dort Mittag essen. Prima Idee!

Meine Chefin meint, dass so ein Sessellift nicht beaglesicher ist und dass wir den Aufstieg auch auf sechs Beinen schaffen. He, was ist das denn für ein Meutegeist heute? Die eine Hälfte zieht ohne mich ab? Das gefällt mir gar nicht.
Aber schon nach den ersten paar Höhenmetern erwartet uns als nette Überraschung ein nett gefüllter Brunnen zum Rasten, was wir gut gelaunt wahrnehmen. Ich bekomme auch gleich einen großen Napf Wasser. So lasse ich mir das Wandern gefallen!
So gestärkt schaffen wir den Aufstieg sogar in der Mittagshitze. Der obere Teil vom Aufstieg neben dem Lift lang ist "nicht kinderwagengeeignet". Das brauchen die nicht hinzuschreiben, das sieht jeder!


Auch hier sind jede Menge Leute unterwegs, zum Teil mit abenteuerlichem Schuhwerk. Und alle staunen, wie geländegängig ich mit Vier-Pfoten-Antrieb bin.
Oben an der Glasmännlehütte erwarten uns tatsächlich die anderen Chefs, und ich darf gleich wieder gemütlich ausruhen, während die anderen essen.

Das ist auch gut so, denn danach marschieren wir in nur 1,5 Stunden zum Kniebis rüber, wo das Auto steht.

Zwischendurch sehen wir in der Ferne Freudenstadt .


Dass wir ordentlich Tempo anschlagen, liegt daran, dass Gewitter angesagt sind, so dass der Blick meiner Chefs ziemlich häufig zum Himmel wandert. Aber wir schaffen es und sind genau 2 Minuten vor dem ersten heftigen Guss am Kniebis .


Von hier geht es demnächst weiter nach Süden - mir jucken schon wieder die Pfoten! Bei Bad Rippoldsau soll jetzt die Mama von Bruno dem Bären leben - ob ich die zu sehen bekomme?

Montag, 15. August 2011

Murgleiter rückwärts: Pause um Pause ins Tonbachtal

Samstag, 13.08.2011. Schreck in der Morgenstunde: Beim Gassigehen lande ich auf einer Wespe (glaubt meine Chefin) und komme schließlich eher dreibeinig als vierbeinig zu Hause an. Trotzdem werde ich in der Hundebox verstaut (hey, ich dachte, das wird ein geruhsamer Körbchentag mit viel Bedauern!), und wir fahren wie geplant früh los. Notfalls gibt es rund um Freudenstadt auch Tierärzte, sagt meine Chefin.

Bei so viel Entschlossenheit tut mir in Schönmünzach nix mehr weh. Ich freue mich, dass mein Chef-Team von einem Co-Chef verstärkt wird, den ich schon von anderen Ausflügen kenne. Jetzt sind wir schon fast eine Meute, und alle folgen mir!

Frohgemut erschnüffele ich den Pfad durch die Ziegenwiese. Hunde erlaubt, nur das Gatter muss zu. He, wartet auf mich!

Im Nu sind wir von der Straße weg und genießen nach kurzem Anstieg den Blick auf den Murgschifferschaftswald von der letzten Etappe.
An der Kneippstelle (erste Bank) sitzt ein Mann, der sein Vesper nicht mit mir teilt. Der findet meine Leine eine gute Idee. Wie bitte? Hier gibt es nämlich Rehe (weiß ich doch längst!), und oben am Hirschstein auch Hirsche (her damit!). Die hat er heute früh schon dort gesehen. Wir rätseln, was er wohl so früh da oben wollte, und marschieren auf breiten Fahrwegen zum Huzenbacher See. Ich bin mal wieder als erster da!

Hier wartet gleich die nächste Bank, und wir machen prompt PAUSE. Die Bänke, Hütten und Pausen prägen diese ganze Tour, die stehen hier nämlich überall herum. So recht geht es heute daher nicht voran, weil wir jede Gelegenheit zu einer zünftigen Pause ausgiebig nutzen.

Na gut, der Aufstieg zum Seeblick über uns hat's auch wirklich in sich. In der Beschreibung stand was von einem "steilen, wurzeligen Fußweg", und den finde ich gleich.

Folgt mir, ich kenne den Weg! Da es auch stellenweise morastig wird, sind einige Bereiche mit Steinplatten ausgelegt. Bisher haben wir uns gefragt, warum der Weg "Murgleiter" heißt, aber jetzt sind meine diversen Chefs froh, dass wir diese Etappe von hinten aufrollen. Andere Beschreibungen führen unseren Weg unter der Bezeichnung "Seensteig, 5. Etappe". Mir sind all die Namen egal - es ist einfach ein toller, abwechslungsreicher Weg mit viel Wasser und vielen gemütlichen Pausen!

Wir finden sogar eine äußerst abenteuerliche Brücke, die ich lieber untenrum umgehen will.
Zwecks Foto jagt meine Chefin mich drüber, aber ich bin viel zu schnell für die Kamera und wie der Wind auf der anderen Seite. Und dann... gehen meine Chefs selbst lieber durch das Bachbett! Tststs... Folgt mir doch gleich!

Inzwischen wissen wir auch, was der Mann heute früh hier oben wollte. Der hat bestimmt Pilze gesammelt. Meine Chefin kommt trotz mangelnder Bänke nicht vorwärts, denn sie fotografiert jeden skurrilen Pilz im ganzen Wald. Vollkommen plemplem! Wir einigen uns auf eine Off-Topic-Pilz-Quizseite, aber hier bei mir haben die Dinger nichts verloren, wuff!


Oben genießen meine Chefs den tatsächlich phänomenalen Blick auf den Huzenbacher See.

Ich spiele allen Befürchtungen zum Trotz nicht Bungee-Beagle, sondern sehe mich in Ruhe um, ob nicht doch jemand beim Rasten etwas Gutes zerbröselt hat.

Meine Chefin fragt derweil die anderen Wanderer, wo der Weg zum Hirschstein anfängt und wie feucht der ist (auf der Karte ist das ein Pfad durchs Hochmoor).
Dass man maximal bis zu den Knöcheln versinkt, macht meinen Chefs Mut, und somit stapfen wir über einen netten, schmalen und stellenweise doch ZIEMLICH matschigen Waldpfad am Hirschstein vorbei zum Überzwercher Berg, wo uns gleich mal eine Schutzhütte mit Bänken erwartet. Wir hatten ja auch ziemlich lange keine Pause mehr...

Ab hier geht's über einen kleinen Pfad zügig bergab zur Flößerhütte (nächster Rastplatz, heute schon besetzt) und dann auf dem Waldlehrpfad immer am Tonbach entlang.
Wir finden einen Köhlerofen, ein altes Sperrwerk, eine schöne Holzbrücke, eine lustige Furt, ein Hirschgehege, in das ich gar nicht reindarf, noch viel mehr Pilze und die Pudelsteinhütte.

Unten steht, dass es da Getränke gibt - das verleiht meinen Chefs Flügel! Nach kurzem Aufstieg landen wir trotzdem vor einer rundum abgeschlossenen Hütte, vor der noch andere irritierte Wanderer rasten. Wenn das Ding Beaglesteinhütte hieße, würden hier überall Beagles über die Wiese flitzen und Löcher buddeln und ihre Chefs anhimmeln, die in Ruhe ihr Bierchen trinken dürften. Aber was will man von einem Pudelstein schon erwarten...

Wir traben also weiter und stehen bald vor einer großen Wiese am Bach mit Backofen und Mühlrad. Endlich mal wieder eine Rast! Hier gefällt's mir, und wir bleiben ein Weilchen.
Aber meine Chefs wollen weiter. Zum Glück haben wir morgens auf der anderen Talseite das Auto geparkt, denn das Tonbachtal ist doch recht lang und nachmittags im August auch heiß. Aber im Café Rundblick in Baiersbronn erwartet uns eine hundefreundliche Unterkunft und eine Dusche. Damit wir uns abends frisch und munter in den Schwarzwaldstuben oben im Tonbachtal stärken können. Darauf freuen sich meine Chefs schon seit Ettlingen. Ich schlafe dort die ganze Zeit mucksmäuschenstill unter der Bank, und niemand bemerkt mich. Endlich Pause!

Denn ich habe es genau gehört: Diesmal muss ich nicht wochenlang warten, sondern wir wandern gleich am nächsten Morgen weiter. Super, ich bin dabei!