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Sonntag, 10. Mai 2015

Wo beginnt eigentlich der Nationalpark Nordschwarzwald?

Mai 2015. Großes Rätselraten am Morgen: Wo beginnt denn nun der Nationalpark Nordschwarzwald? Irgendwo hinter Dobel und Bad Herrenalb auf dem Weg zum Kaltenbronn, oder? Da wollte meine Chefin schon lange mal wieder hin, also orientieren wir uns an dieser Nordschwarzwaldkarte - ab in den Wald!

Bad Herrenalb endet unter anderem im Oberen Gaistal, und wir fahren bis hinauf ans hinterste Ende, auf 650 Höhenmeter. Bis dahin fährt mitunter sogar ein Bus ab der S-Bahn Endhaltestelle in Bad Herrenalb, die KVV-Linie 116. Hut ab, denn das sind stellenweise 20 Prozent Steigung auf engen Dorf- und Wiesensträßchen! Kurz hinter der allerletzten Bushaltestelle ist an der Talwiesenschänke ein großer Parkplatz, und gleich dahinter wird der Schwarzwald richtig urig.
Diesen Baumstumpf hätte meine Chefin am liebsten für die Weihnachtskrippe eingesackt.
Das war der erste von zwei liegenden Hochsitzen. Wird hier nicht mehr scharf geschossen? Find' ich gut, ich bin ja schließlich ein nicht schussfester Spürhund.
Ein Baumstumpf wie ein gedeckter Tisch. Veilchen neben blühenden Erdbeeren. Meine Chefin meint, hier kann man praktisch alles essen. Am besten kommen wir im Sommer wieder, wenn die Erdbeeren und die Heidelbeeren reif sind.
Das dürfte das Ziel des Nationalparks sein. Dass auf modernden alten Baumstämmen neues Leben wächst. Ungestört und wild.
Ist ja klar! Meine Chefin hat uns in den Sumpf geführt. Das ist ihre Spezialität. Allerdings hätten wir gewarnt sein müssen, denn sie redet schon die ganze Zeit vom "Albursprung" - heute wollen wir zur Quelle der Alb vorstoßen (im Albtal sind wir zu Beginn unserer langen Tour von Ettlingen nach Bad Herrenalb gewandert. Und hier, unterhalb der Teufelsmühle, ist irgendwo die Quelle.
Angeblich ist das der Weg. Meine Chefs begreifen irgendwann, dass wir durch ein Bachbett hinaufsteigen. Wenn das Wasser zu tief wird, sollte man keinesfalls nebendran auf das Moos treten - das ist noch viel nasser!
Vertraut mir einfach! Hier oben, auf 760 Höhenmeter, kommt tatsächlich eine Quelle. Und ICH habe sie gefunden, indem ich von jeder Pfütze gekostet habe, die wir unterwegs fanden.
Manchmal hätte ich aber auch gern den Hirschspuren und dem Fuchsgeruch und all den anderen tollen Düften hier nachgespürt. Weil meine Chefs das wissen, bin ich mal wieder rundum gesichert.
Direkt oberhalb der überaus lauschigen Albquelle, aus der ein richtiger Bach davonsprudelt (also doch nicht das Wasser auf dem Weg), wartet auch eine gemütliche Bank in der Sonne. Es ist ein zauberhafter stiller Ort.
Auf dem Rückweg darf ich noch einen Stock verbuddeln. Und wir finden ein sehr lustiges Schild, in dem alle Regeln fürs Naturschutzgebiet stehen, unter anderem: "Das Kanufahren ist nur in der Zeit vom 1. Oktober bis 28. Februar erlaubt." Wie bitte? Kanu? Hier oben gibt es zwar jede Menge Wasser, aber die Alb sieht bisher so aus:
Und wie der Winter hier oben ist, haben wir dieses Jahr ebenfalls berichtet. Das wäre eher die rechte Zeit für ein zünftiges Schlittenhunderennen (gibt es im Dezember oben auf dem Dobel).
Was noch fehlt, ist allerdings nach wie vor der Nationalpark. Nach dem könnten wir hier allerdings noch lange suchen! Der ist nämlich nach all den langen Diskussionen doch nicht hier oben gelandet, sondern auf der anderen Seite des Murgtals, zwischen Forbach und Bühlertal und zwischen Baiersbronn und der Schwarzwaldhochstraße, zur Hornisgrinde rüber.

Die richtige Karte gibt es zum Download auf der offiziellen Nationalparkseite. Okay, dann haben wir ganz ohne Nationalpark wieder mal ein hübsches Fleckchen entdeckt. Gleich um die Ecke, ohne jeden Trubel und perfekt für einen gemächlichen Sonntagsspaziergang!



Samstag, 7. Februar 2015

Auf Schneesuche an der Teufelsmühle

Februar 2015. Die halbe Welt versinkt im tiefen Schnee. Nur wir nicht. Also steigen die Chefs mit mir ins Auto, und schon bald kurven wir hinter Bad Herrenalb die gut geräumte Waldstraße in Richtung Teufelsmühle hinauf.
Tolle Überraschung - da ist er ja, der herrliche Schnee! Hinein ins Vergnügen! 
An der Teufelsmühle waren wir zuletzt 2011, damals auf dem Weg zum Kaltenbronn. Hier beginnen die langen Höhenzüge des Nordschwarzwalds. Man könnte sehr sportlich Wintersport betreiben, Skifahren, die vielen Loipen nutzen oder mit Rangern die Schneeschuhe überstreifen. Oder einfach mit einem bestgelaunten Beagle durch den Schnee stapfen.

Bis zum Parkplatz am Rissbuckel (circa 600 Meter hoch) ist alles gut geräumt, und nach oben hin zur Teufelsmühle sah es weiterhin gut aus. Wir sind auf halber Höhe geblieben, um uns hier näher umzusehen. Im Notfall kann man an diesem Parkplatz übrigens in einer Wanderhütte Schutz suchen.
Bis zum Bauch im Schnee versunken schleiche ich den Fährten hinterher.
 Ich muss mich ganz schön strecken, um über die Schneeberge am Wegrand zu gucken.
Stechpalmen unter Schneebergen.
 Meine Chefin spürt der verwunschenen Stille nach.
 Aus dem Teich geht ein gluckernder Bach ab, der auf der anderen Seite des Weges durch die Wiese strömt und dort einen Eiswasserfall zaubert.
Der wenige Schnee auf den Bäumen täuscht! Wir hatten einfach so viel Sturm, dass auf den Kronen kaum etwas liegen bleiben konnte.

Da drüben müsste der Kaltenbronn liegen. Er wird zunehmend zum Zentrum für den Nationalpark Nordschwarzwald ausgebaut. Ein Geheimtipp ist er dann nicht mehr lange.

Am besten weiterhin erwandern, nicht mit dem Auto erfahren. Dann findet man auch die verwunschenen Plätze und hat die Muße, sie zu genießen.
Als passionierter Schwarzwald-Wanderhund finde ich zielsicher die schönsten Ecken! Und weil ein Meutehund in Gesellschaft immer glücklich ist, nehme ich euch gerne mit auf meine Stöbertouren.

Sonntag, 28. Oktober 2012

Schnee im Oktober?

Samstag, 27.10.2012.

Schneeregen in Karlsruhe? Im Oktober? Vor drei Wochen waren wir noch problemlos auf 1000 Meter Höhe im Schwarzwald unterwegs. Die Erderwärmung hätte ich mir, hm, wärmer vorgestellt..

Wir fahren gleich los und schauen nach, wie unsere Strecke heute aussieht.

Den Kurpark in Bad Herrenalb im Nordschwarzwald kenne ich vom Sommer 2011.

Jetzt lastet dicker, nasser Schnee auf den bunten Herbstblättern.

Und es schneit so viel und ist so kalt, dass die Kamera beschlägt und feucht wird und gar nicht dasselbe will wie mein Chef.

Es liegen auch eine ganze Menge richtig dicke Äste herum, die den Schnee nicht mehr tragen konnten.

Und immer wieder kommen kleine Schneelawinen herunter. Mir ist das nicht geheuer. Meinen Chefs zum Glück auch nicht.
Wir gehen lieber wieder auf die andere Seite, wo noch die Fontäne sprüht.

Nach dem Herumtollen ist mir kalt - ein Beagle ist kein Eisbär.

Ich glaube, ich rolle mich den Rest des Winters an einem warmen Plätzchen zusammen und spiele Katze. Ihr dürft auch ohne mich rausgehen!


Samstag, 25. Juni 2011

Über die Teufelsmühle nach Kaltenbronn

Donnerstag, 23.06.2011. Hurra, endlich geht es weiter. Meine Pfoten waren schon ganz zappelig!

Mit der S-Bahn düsen wir nach Bad Herrenalb und sind im Nu auf dem Quellenerlebnispfad.

Gestern war Gewitter, und heute ist der Pfad natürlich ziemlich nass, aber zum Glück trotzdem nicht besonders matschig.

Ab hier ist unsere Wanderung nicht mehr kinderwagentauglich, aber umso abwechslungsreicher. An Bachläufen und Quellen vorbei und über kleine Brücken geht es stetig bergauf.

Ein Weilchen laufen wir auch auf ebenem Weg mit tollem Blick auf das Tal und den Wurstberg (äußerst irreführend, denn das da ist definitiv kein Berg Wurst!), aber da haben wir nur die Abzweigung verpasst. Der richtige Weg führt stracks weiter hoch.

Ich bin so fröhlich und finde so viel zum Schnüffeln, dass ich mich mit der langen Schleppleine dauernd irgendwo verknote. Kann ich ja nicht wissen, dass man mit so was geschickterweise nicht durch die Bäume schlüpft, genau da, wo es nun mal am besten riecht.

Ich find' ja, meine Chefs könnten ruhig einsehen, dass es ohne Leine lustiger ist. Grummel, ich würde gern die Auerhühner jagen, die es hier angeblich gibt. Schließlich bin ich ein Jagdhund!

Dauernd muss ich warten, weil meine Menschen auf ihren zwei Pfoten vor sich hin keuchen und nicht recht vorankommen. Die könnten doch mal ihre dicken Wanderschuhe ausziehen. Aber auf mich hört ja keiner!

Seht ihr mich? Ich bin hier hinten...
Zur Strafe müssen sie ab jetzt regelmäßig die Schleppleine von Steinen und Wurzeln lösen - bis zu den Teufelslöchern halten die das durch.

Bei einer Lichtung mit besonders knorrigen Baumstümpfen, wo der Wind schauerlich in den Bäumen singt, belle ich sicherheitshalber kräftig los.

Ob Wildschwein, Luchs oder Teufel, ich habe jedenfalls siegreich alles hier verbellt, gehe aber erst weiter, nachdem meine Chefs um die Ecke biegen, die Lage sichern und voranmarschieren.

Hah, was täten die nur ohne mich!


Zwischendurch kommt auch mal der eine oder andere Rastplatz, wo ich mich sofort ausstrecke. Toller Ausblick hier, und viel ruhiger als nachher an der Teufelsmühle! So lasse ich mir mein Hundeleben gefallen.

Apropos Teufelslöcher: Nicht dass ihr denkt, da könnte man gemütlich buddeln - Quatsch: Da fließen ganz einfach jede Menge Bäche aus ein paar großen Höhlen. Da ich nicht in die Höhlen darf, obwohl da bestimmt viele leckere Abfälle liegen, finde ich das eher langweilig.

Von hier aus steigt man noch einmal eine knappe Stunde zur Teufelsmühle hoch, die liegt 908 Meter hoch (Bad Herrenalb waren nur 365 m). Da gibt es eine Gaststätte, Parkplätze, einen Aussichtsturm und alles, was Menschen so mögen. Für mich gibt es eine Spielgefährtin, die sich mit Hunden auskennt und uns zeigt, wo der Weg weitergeht. Besten Dank nochmal!


Nach Kaltenbronn führt nun ein ein echter Pfoten-Traber-Weg immer auf der Höhe lang. Hier laufen wir ein Stückchen auf dem Westweg (E1) entlang, und meine Chefs geraten in beste, entspannte Schwarzwald-Urlaubslaune.

Juhu, Westweg, ich komme!

Am Langmartskopf wird es ziemlich moorig. Das gefällt mir, und ich schlabbere aus jedem Tümpel. Das beste Wasser der ganzen Welt!

Allmählich bin ich nämlich durchaus etwas müde, auch wenn ich das natürlich nie zugeben würde! Gut, dass hier oben heute nicht die Sonne brennt, dann wäre es ohne Schatten ziemlich heiß hier.

Überhaupt, der Schwarzwald liegt eher unter uns. Hier oben sieht man vor allem Schwarzwasser. Lecker!
Am Teufelsgrab ist überhaupt gar kein Grab, sondern eine Hütte, eine Wiese, eine Karte, viele Wege und viele Leute. Wo kommen die denn auf einmal alle her?

Als wir in Kaltenbronn ankommen, wissen wir's. Hier ist alles zugeparkt, und ganze Wanderhorden sind unterwegs. Wir wollen mal wiederkommen und mehr vom Moor erkunden, denn das letzte Stück Weg war wirklich Labsal für die Füße, weicher, federnder Waldboden. Aber das geht wohl am besten an einem normalen Wochentag.

Meine Chefs waren schlau: Die haben vorher den Busfahrplan gecheckt und darum am Teufelsgrab auch nur ganz kurz gerastet. So bringt uns schon nach kurzer Wartezeit ein Bus nach Gernsbach, und von dort aus fährt auch gleich die S41 zurück nach Karlsruhe. Ich belle keine fremden Fahrgäste mehr an, lasse mich natürlich von netten Kindern streicheln ("Ist der Hund gut erzogen?" - "Nein, der ist ein Beagle. Aber die sind auch so ganz lieb."), und bin hochzufrieden mit diesem Tag.

Und hier ist unser heutiger Weg zum Nachlaufen: Etappe 4.

Samstag, 4. Juni 2011

Auf Umwegen nach Bad Herrenalb

Freitag, 03.06.2011. Startpunkt S-Bahn-Haltestelle in Marxzell.

Wo ist die Alb? Ich habe gleich mal Durst! Und wir finden auch ganz schnell eine Quelle am Weg.

Anstatt heute nämlich schnurstracks weiter nach Süden zu marschieren (nur 8,5 Kilometer nach Bad Herrenalb), haben die Chefs etwas anderes im Sinn. Ab hier ist das Albtal nämlich ziemlich schmal, und der Albtalweg (Graf-Rhena-Weg), dem wir bisher gefolgt sind, teilt sich das Tal mit der Alb und der viel befahrenen L564. Deshalb traben wir ein Stückchen gemächlich bergauf und laufen auf halber Höhe mitten durch den Wald. Drei Stunden begegnen wir keinem Menschen! Und ruhig ist es auch. Kurz vor Bernbach kommen wir sogar durch einen kleinen Hohlweg - eine alte Römerstraße? Ein Wallfahrtsweg? Die alte Grenzlinie zwischen Württemberg und Baden? Meine Chefs rätseln herum, während ich viel lieber den dichten Wald rechts und links erkunden würde.

Bis Bernbach folgen wir der Ausschilderung zum Bernstein. In dieser Gegend hat man bereits das Gefühl, im Schwarzwald angekommen zu sein - mit Fichten, einem weiten Tal und einem sehr ländlichen Örtchen. Ländlich nett auch die Tränke in perfekter Beagletrinkhöhe. Hier könnte man nun über die keltische Kultstätte des Mauzensteins zum aussichtsreichen Bernsteinfelsen und dann nach Gaggenau hinüberlaufen, aber wir wandern stattdessen kurvenreich auf halber Höhe weiter nach Bad Herrenalb. Unterwegs entdecke ich meinen neuen Traumberuf: Ich werde Forsthund. Denn ich kann wunderbar den Wald aufräumen, ganz nebenbei. Jeden Ast, der auf dem Weg liegt, trage ich bis an einen geeigneten Ort und verbuddel ihn dort. Heute waren es mindestens 20 Stück.

Belohnt wird mein Fleiß direkt am Ortsrand von Bad Herrenalb von einer sehr netten Dame mit einer sehr netten FREI LAUFENDEN Beageline, die dank vieler Leckerlei sogar bei ihrer netten Dame bleibt.

Könnten wir das wohl auch mal einführen? Aber beim Essen muss ich wie üblich unter den Tisch. Nun ja, da kann man wenigstens ausruhen. Mit 16 Kilometern sind wir heute praktisch die doppelte Luftlinie gelaufen, aber wie sonst hätte ich meine wahre Bestimmung entdecken können?
Wollt ihr unsere Spur aufnehmen? Sie ist als Etappe 3 im "Blick aus Adleraugen" ausgelegt.