Bad Herrenalb endet unter anderem im Oberen Gaistal, und wir fahren bis hinauf ans hinterste Ende, auf 650 Höhenmeter. Bis dahin fährt mitunter sogar ein Bus ab der S-Bahn Endhaltestelle in Bad Herrenalb, die KVV-Linie 116. Hut ab, denn das sind stellenweise 20 Prozent Steigung auf engen Dorf- und Wiesensträßchen! Kurz hinter der allerletzten Bushaltestelle ist an der Talwiesenschänke ein großer Parkplatz, und gleich dahinter wird der Schwarzwald richtig urig.
Diesen Baumstumpf hätte meine Chefin am liebsten für die Weihnachtskrippe eingesackt.
Das war der erste von zwei liegenden Hochsitzen. Wird hier nicht mehr scharf geschossen? Find' ich gut, ich bin ja schließlich ein nicht schussfester Spürhund.
Ein Baumstumpf wie ein gedeckter Tisch. Veilchen neben blühenden Erdbeeren. Meine Chefin meint, hier kann man praktisch alles essen. Am besten kommen wir im Sommer wieder, wenn die Erdbeeren und die Heidelbeeren reif sind.
Das dürfte das Ziel des Nationalparks sein. Dass auf modernden alten Baumstämmen neues Leben wächst. Ungestört und wild.
Ist ja klar! Meine Chefin hat uns in den Sumpf geführt. Das ist ihre Spezialität. Allerdings hätten wir gewarnt sein müssen, denn sie redet schon die ganze Zeit vom "Albursprung" - heute wollen wir zur Quelle der Alb vorstoßen (im Albtal sind wir zu Beginn unserer langen Tour von Ettlingen nach Bad Herrenalb gewandert. Und hier, unterhalb der Teufelsmühle, ist irgendwo die Quelle.
Angeblich ist das der Weg. Meine Chefs begreifen irgendwann, dass wir durch ein Bachbett hinaufsteigen. Wenn das Wasser zu tief wird, sollte man keinesfalls nebendran auf das Moos treten - das ist noch viel nasser!
Vertraut mir einfach! Hier oben, auf 760 Höhenmeter, kommt tatsächlich eine Quelle. Und ICH habe sie gefunden, indem ich von jeder Pfütze gekostet habe, die wir unterwegs fanden.
Manchmal hätte ich aber auch gern den Hirschspuren und dem Fuchsgeruch und all den anderen tollen Düften hier nachgespürt. Weil meine Chefs das wissen, bin ich mal wieder rundum gesichert.
Direkt oberhalb der überaus lauschigen Albquelle, aus der ein richtiger Bach davonsprudelt (also doch nicht das Wasser auf dem Weg), wartet auch eine gemütliche Bank in der Sonne. Es ist ein zauberhafter stiller Ort.
Auf dem Rückweg darf ich noch einen Stock verbuddeln. Und wir finden ein sehr lustiges Schild, in dem alle Regeln fürs Naturschutzgebiet stehen, unter anderem: "Das Kanufahren ist nur in der Zeit vom 1. Oktober bis 28. Februar erlaubt." Wie bitte? Kanu? Hier oben gibt es zwar jede Menge Wasser, aber die Alb sieht bisher so aus:
Was noch fehlt, ist allerdings nach wie vor der Nationalpark. Nach dem könnten wir hier allerdings noch lange suchen! Der ist nämlich nach all den langen Diskussionen doch nicht hier oben gelandet, sondern auf der anderen Seite des Murgtals, zwischen Forbach und Bühlertal und zwischen Baiersbronn und der Schwarzwaldhochstraße, zur Hornisgrinde rüber.
Die richtige Karte gibt es zum Download auf der offiziellen Nationalparkseite. Okay, dann haben wir ganz ohne Nationalpark wieder mal ein hübsches Fleckchen entdeckt. Gleich um die Ecke, ohne jeden Trubel und perfekt für einen gemächlichen Sonntagsspaziergang!