Sonntag, 15. April 2012

Mit der Schwarzwaldbahn ins Gutachtal

Samstag, 14. April 2012.
Meine Chefs haben gestern die Rucksäcke gepackt - ich will mit, wo geht's hin?
Wir haben die S-Bahn zum Karlsruher Hauptbahnhof genommen, dann die Schwarzwaldbahn nach Hausach und danach noch einen anderen Zug nach Wolfach. Dauert nur 2 Stunden. Warum sind wir dann eigentlich bisher 9 Tage gewandert?


Mit dem Baden-Württemberg-Ticket kostet der Ausflug auch gar nicht viel - für mich als Mitfahrer-Hund zum Beispiel nur 4 Euro hin und zurück. Ich bin eine ganze Person und mächtig stolz darauf!

Überhaupt, Wolfach, das kenne ich doch. Da gibt's im Zentrum gleich was zu trinken für mich und frische Brezeln für die Chefs. Hier, wo ich stehe, fährt übrigens der Bus nach Schapbach ab. Jedenfalls manchmal - die Fahrtzeiten sollte man unbedingt im Blick behalten.

Und wo sind meine Schafe?



Der Wanderweg (blaue Raute auf weißem Grund) verläuft zunächst ein Stück auf dem Kinzigtäler Jakobusweg und führt über einen schönen Waldweg zur St. Jakob Kapelle. Erste Pause!

Danach führt der Kinzig-Neckarweg durch den Wald und über eine herrliche Wiese weiter zum Horbenhof; da gibt es wieder was zu trinken für mich.


Am Brechsattel , wo der Wind ganz mächtig in den Bäumen pfeift, müssen wir uns entscheiden: Runter ins Tal, nach Kirnbach, und dann auf der anderen Seite wieder hoch, oder einen großen Bogen schlagen und immer auf der Höhe bleiben? Meine Chefs haben sich unterwegs mit anderen Wanderern beraten und bleiben lieber oben. Statt also wie geplant in Teufelsküche zu kommen (auf dem Teufelsküchenweg), gehen wir über die Grubhöhe - da gibt es links die katholische Grub und rechts die evangelische, wo sehr glückliche Schwarzwaldkühe weiden.

Der folgende Forstweg zum Moosenmättle ist geschottert und nicht so nett zu laufen, außerdem geht es erst gemütlich runter und dann ungemütlich wieder rauf. Meine Chefin mault und schwört sich, künftig die Höhenlinien besser zu lesen. Sie hätte lieber die Straße genommen - ich nicht!

Am Moosemättle , wie man hier 'nobbe sagt, wartet ein Riesengrillplatz und ein winzig kleines "Bergstüble" mit Getränken und kleinen Mahlzeiten und einem netten Wirt. Ich bekomme meine Decke unter die Bank, darf mich ausruhen und Kräfte sammeln.


Im Bogen geht es durch den Mooswald und die Waldhäuser hinüber zu den Windrädern am Schondelgrund. Der Mooswald ist übrigens wirklich voll Moos, und Wasser für durstige Hunde gibt es auch, zumindest im April.

Meine Chefs sind begeistert von der Aussicht und würden mich gern auf den Wiesen rennen lassen - wären die nicht frisch gejaucht.


Die Windräder stehen auf der Schondelhöhe (mich interessieren ja mehr die Schafe...). Auf der Schondelhöhe wohnt der Schondelmaier. Außerdem gibt's da noch die Schondelhöfe, und von denen aus führt das Schondelbächle durch den Schondelgrund nach Hornberg runter.

Aber dazu müssten wir den Schondelgrundweg nehmen, und das ist der ganzen Schondelei denn doch zuviel!

Wir steigen lieber über die Schanzen zur Schondelhöhe Nummer 2 hoch. Da gibt es noch zwei große Windräder, und nun klärt sich endgültig, wieso vorhin immer wieder Autos mit Anhängern an uns vorbeigetuckert sind und ich nicht von der Leine durfte, als die gedüngten Wiesen zuende waren.

Hier oben herrscht ein Höllenlärm, als würde der ganze Wald auf einmal von Motorsägen zerlegt. Es sind aber keine Waldarbeiter am Werk, sondern Motocross-Fahrer. Die haben hier eine ganz offizielle Renn- und Trainingsstrecke.


Es ist laut, es stinkt nach Abgasen, und unser schöner Waldpfad führt nur wenige Meter neben dem Parcour entlang. Ich bin total eingeschüchtert und gaaaanz brav. Können wir endlich gehen?


Erst ab den Bärenfelsen - wo weit und breit KEIN BÄR zu sehen ist, und ich weiß jetzt, was ein Bär ist - lässt der Krach wieder nach, denn danach führt der Pfad erstmal auf der andere Seite des Berges nach unten.


Jetzt macht mir der Weg wieder Spaß, und ich geh gleich mal wieder ans Aufräumen. Allerdings gibt es da gewisse logistische Probleme:


Das Markgrafeneck umrunden wir und sehen dann von der Markgrafenschanze aus, wie tief der Ort liegt. Hier seht ihr das Schloss.

Jetzt werden meine Chefs unruhig, denn sie sehen einen Zug durchs Gutachtal fahren - schaffen wir den nächsten? In einer Stunde? Wir marschieren zügig über den Teufeltritt, am Hirschgehege vorbei, unten im Tal über den Bach und dann zum Bahnhof.

Kleiner Tipp: Erst unter der Brücke durch, denn der Bahnhof liegt westlich der Schienen.


Geschafft! Gerade rechtzeitig vor dem Nieselregen. Ich bin schon mal in Sicherheit.

Und hundemüde. Ich liebe die Schwarzwaldbahn, die uns durch Gutachtal und Kinzigtal sehr komfortabel nach Karlsruhe zurückbringt. Das macht doch heute schon Lust aufs Weiterwandern.

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