Freitag, 17.06.2011. Diese Tour ist ganz nach meinem Geschmack: Wir laufen auf dem Schluchtensteig an der Wutach entlang. Weil die zweite Etappe zwar grandioser, aber mit Leitern verbunden ist, beginnen wir südlich von Löffingen an der Schattenmühle gleich mit der dritten Etappe.
Die Schattenmühle ist schon mal gleich ein grandioses Beispiel für deutsche Energieeffizienz: Eines der Gebäude, tief in der Schlucht und von Wald umstanden (warum heißt die wohl SCHATTEN-Mühle?), ist von Solarkollektoren gepflastert, wie es hier im Schwarzwald so üblich ist. Aber vielleicht hilft das ja im Winter, wenn die Wutach vereist und die Wasserkraft ausfällt.
Jedenfalls ist da unten ein großer Parkplatz, und wir können gleich in den Wald abziehen. Wie in der Beschreibung: Die meiste Zeit geht es auf recht schmalen Pfaden, mit Baumwurzeln und häufig feucht, mehr oder weniger dicht an der Wutach entlang. Wir genießen alle, dass diese Schlucht so eng ist, dass hier keine Straße hindurchführt.
Meine Chefs brauchen gute, knöchelhohe Wanderschuhe, aber mir reichen wie üblich meine vier Pfoten, mit denen ich zumeist weit voraus bin. Dafür braucht niemand Wasser für mich mitzuschleppen, denn ich finde überall etwas zu trinken.
Wir kommen am Räuberschlößle vorbei, wo ich mich nur zu gern in den Abgrund gestürzt hätte. Einige Bachüberquerungen verlaufen auf Gitterrosten, wo meine Chefin mich lieber trägt, weil ich an so etwas schon mal mit der Kralle hängen geblieben bin. Autsch. Ich könnte aber auch durch den Bach springen und im Wasser herumtoben! Der nasse Labrador, der uns begegnet, hat bestimmt diesen Weg gewählt.
Mal vor uns, mal hinter uns läuft eine große Gruppe mit einem Hund, den ich flugs zu meinem besten Freund erkläre und im Eiltempo verfolge. Endlich darf ich mal wieder Spürhund sein, nur meine Chefs sind auf ihren zwei Beinen viel langsamer als ich und wollen sich nur den Berg hochziehen lassen, aber nicht wieder runter. Langweilig.
Deshalb begebe ich mich immer mal wieder auf Abwege. Das ist meistens lustig, geht aber manchmal auch schief. Was jedoch nicht an mir liegt, sondern nur an der blöden Schleppleine, von der mich hier mal wieder niemand losmacht. Dafür beherrsche ich inzwischen ein neues Kommando: Anders rum.
Mein Chef hat die Navifunktion am Handy aktiviert und behauptet in Lenzkirch, wir wären schon 16 Kilometer gelaufen, nicht 11,5, wie der Wegweiser behauptet. Deshalb laufen wir nicht weiter bis zum Schluchsee, sondern versacken bei Kaffee und Kuchen und beschäftigen uns mit den Tücken des Schwarzwälder Nahverkehrs (Bus, ja, und kostenlos fahren mit der Gästekarte auch, aber leider in die falsche Richtung oder erst in zwei Stunden). Mir soll's gleich sein - wann geht's weiter?
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