Losgelaufen sind wir erst geraume Weile später an einem schönen Septembertag - Frühling und Herbst sind wunderbar für alle Etappen des Weinpfads - entweder erfreut man sich an den Blüten oder an den Früchten.
Der Weg beginnt in der Altstadt (von hier aus gesehen also auf der anderen Seite der Murg) und führt mit einem kleinen, steilen Anstieg über die Straße Rumpelstein zunächst zu einigen Gefallenendenkmälern.
Ein gemütlicher Waldweg schlängelt sich am Hang entlang in Richtung Schloss Eberstein.
Nun ja, nicht überall gut wanderbar. Aber ich bin ja geländegängig (okay, damals war ich noch ein paar Jährchen jünger, aber das schaffe ich heute immer noch!). Am besten gehen wir gleich heute Nachmittag hin und gucken, ob der Baum immer noch da liegt.
Kurz darauf zeigt sich mal wieder, warum ich im Wald nie von der Leine darf: Ein Hase flitzt den Hang hoch. Ich darf nicht hinterher, obwohl ich ihn sot gern aufstöbern würde.
Der Weg wird schmaler und schmaler und quert dann etwas abrupt die Straße. Liebe Autofahrer, hier kommen tatsächlich manchmal Fußgänger vorbei (das Schild für schnelle Hunde fehlt natürlich).
Und schon blicken wir durch herrliche Trauben wieder ins Murgtal hinunter. Im Schloss Eberstein macht man feinen Wein daraus, aber heute kehren wir hier nicht ein.
Wir haben noch viel vor und wandern in Richtung Baden-Baden weiter. Die Rosen an den Enden der Rebenreihen sind nicht nur ein wunderschöner Schmuck, wie wir auf einer späteren Etappe des Weinwegs erfahren, sondern dienen den Winzern auch als Frühwarnsystem für einige Pflanzenkrankheiten, die sich an den Rosen schneller bemerkbar machen als am Wein. Meine Chefin mag die Rosen jedoch auch ganz ohne Sinn und Zweck.
Der längere Waldabschnitt ist was für Leute, die ihre Ruhe wollen, nicht für Fotojäger. Es geht die ganze Zeit auf breiten Waldwegen durch die Natur. Meine Chefin entdeckt immerhin mal wieder eine interessante Hochsitzvariante für ihre Sammlung.
Nach ausgiebiger, leckerer Mittagspause im Waldlokal "Nachtigall" (Achtung, vorher Öffnungszeiten prüfen, denn sonst gibt es hier weit und breit nichts) geht es durch den Wald gemächlich bergab. Der breite Weg wird auch von Mountain-Bikern gern genutzt, also sollte ein Hund wirklich immer bei seinen Chefs laufen. Wasser gibt es an den Hängen immer wieder in ausreichender Menge.
Für den Matsch kann ich ja nichts!
Niemand weiß, wie die Äpfel dorthin kamen. Wir haben sie liegen lassen. Vielleicht war das eine Schnitzeljagd? Oder Naturkunst?
Unvermittelt stehen wir am Wildgehege - und alle Mufflons geben Fersengeld.
Hinterher!
Immer wieder eröffnen sich reizvolle Ausblicke auf die Berge und Täler rund um Baden-Baden. Spätestens ab hier wird der Weg sehr abwechslungsreich.
Wir bewegen uns auch wieder abseits der Fahrwege.
Da begegnet man prompt weiteren Vierbeinern.
Der Hof, durch den der Weg mittendurch führt, hat eine eigene kleine Kapelle.
Wie fast überall am Schwarzwaldrand kann man unterwegs gemachte Marmeladen und Honig erwerben. Auf Vertrauensbasis mit einer kleinen Kasse. Überaus praktisch, wenn solche Stationen eher am Ende des Weges warten, wenn die eigenen Vorräte schon abnehmen und man die Leckereien nicht mehr so lange über Berg und Tal mitschleppen muss.
Ich habe auch einen neuen Freund gefunden. Ich glaube, der hat geguckt, ob wir auch brav bezahlt haben (na klar!).
Da drüben liegt das Alte Schloss und ein Stück weiter die Battertfelsen. Da sind wir schon häufiger gewesen, doch heute geht es in die Stadt hinunter..
An der berühmten Lichtentaler Allee von Baden-Baden kann man Kutsche fahren. Wobei die Pferde es nicht so mögen, wenn da Menschen mit Hund auf das schönste Foto warten.
Jenseits der Bellevue-Brücke liegt ein nobles Hotel, das wir nicht besuchen. Ich muss nur mal kurz dekorativ da herumstehen - fürs Beweisfoto.
In Baden-Baden sind sogar die Hunde nobel (aber nett - vielleicht wäre der ja gern mit uns durch den Wald gestromert).
Vom Murgtal an die Oos - wir haben es geschafft!
Von der Innenstadt aus fährt ein Bus über Müllenbild und Nachtigall zurück nach Gernsbach, wo unser Auto wartet. Von Karlsruhe aus kann man beide Touren auch mit der Stadtbahn (Gernsbach) oder Regionalexpress (Baden-Baden) erreichen.
Den Ortenauer Weinpfad haben wir erst im darauffolgenden Frühjahr fortgesetzt. Die zweite Etappe von Baden-Baden nach Bühlertal und dann weiter bis Burg Windeck und Neusatz ist im Frühling ein Hochgenuss.
Ja hallo, da habt ihr das Wandern doch noch nicht ganz verlernt. Die Tour vermag zu überzeugen und wir sind schon ganz gespannt auf die Frühlingsbilder.
AntwortenLöschenHerzliche Grüsse von Ayka und Erika
Diese Tour ist ja schon ein Weilchen her und sollte eigentlich vor ewigen Zeiten erscheinen. Dieses Jahr steht viel Neues an!
LöschenFröhliche Grüße vom Cookie und seinen Leute, die heute ausgiebig durch den Schwarzwald getrabt sind