Dienstag, 31. Dezember 2013

Sonne tanken am Pfälzer Wald

30.12.2013. Nach tagelangem "Schietwetter" scheint plötzlich allen Ernstes die Sonne! Mein Chef möchte den Ausblick über die Rheinebene genießen, und so sitze ich unvermittelt im Auto, und wir fahren zum Pfälzer Wald hinüber, zur Burgruine Landeck bei Landau.

Allerdings müssen wir erst durch eine Nebelbank über dem Rheintal fahren, die erst kurz vor den Bergen endet. Parken kann man an der Klinik Landeck.

Und - schwupp - stehe ich mitten in den Weinbergen.
Um noch möglichst viel Sonne zu tanken, bleiben wir schön am Waldrand.

Unser Ziel ist die Burg, und Burgen liegen meist OBEN (damit die Burgherren über den Nebel gucken können). Also geht es eine Treppe hinauf, die passenderweise "Lange Stiege" heißt.
Meine Chefs kommen ganz schön ins Schnaufen. Aber wie sonst sollen wir alle uns für die nächsten Etappen in der Schweiz fit halten?


Die Treppe ist bei Feuchtigkeit zumindest abwärts nicht zu empfehlen, denn die Steine liegen schief und krumm, wackeln, und es liegt viel matschiges Laub. Macht nix, uns gefällt's! Meine Chefin entdeckt sogar die stacheligen Hüllen von Esskastanien, die im Pfälzer Wald gedeihen. Runter nehmen wir später einfach einen anderen Weg.

Nach der Langen Stiege kommt man auf ein Strässchen, das zum Parkplatz an der Burg führt (ja, man kann fahren, aber das ist nun einmal nicht der Sinn eines Spaziergangs mit Beagle). Die kleinen Parzellen oberhalb der Straße sind mit Steinen abgestützt, und überall führen Treppchen hinauf, denn dort gibt es kleine Weiden, Bienenkörbe, Waldstücke und vieles mehr. Was mich hier lockt, erfahrt ihr ganz am Ende noch.
Burg Landeck, Klingenmünster
Das da hinten ist unser Ziel - sieht weiter aus, als es ist, und liegt auch nur auf 305 Meter Höhe! Meine Chefs gucken skeptisch zum diesigen Himmel, während ich einfach die Nase am Boden habe und das Wetter ignoriere.

Blick auf Klingenmünster im Dezember
Hm. Hinter uns rücken Wolken an, und über der Rheinebene sieht es ausgesprochen finster aus. Offenbar sind wir im einzigen Sonnenloch weit und breit. Kein Wunder, dass hier guter Wein wächst!
In der Burg sind jede Menge Ausflügler, und das Lokal ist so voll, dass wir einfach einmal durch den mittleren Mauerring (Zwinger) wandern. Das war eine gute Idee, denn so finden wir den liebevoll angelegten Kräutergarten auf der Südseite, wo lauter Heil- und Gewürzpflanzen gedeihen.

Rosmarin im Kräutergarten, Burg Landeck
Als wir um die Burg herum sind, gucken meine Chefs ganz verdutzt. Da muss ich auch gleich gucken! 
Ups - nur noch Nebel, kein Dorf und kein Rheintal mehr. Das war's wohl mit dem schönen Sonnentag.

Da verrate ich euch glatt noch, was mich vorhin das Treppchen hoch lockte:

Die Ziegen machen die nicht verkauften Weihnachtsbäume nieder und haben ihr ganz eigenes Festessen. Stell' ich mir nicht so lecker vor - ich hoffe doch, meine Chefin tröstet mich zu Silvester über die blöde Böllerei hinweg, indem sie das Fondue-Fleisch in praktischer Beaglehöhe abstellt.