Mittwoch, 23. Juli 2014

Donautal mit Felsenweg

Mai 2014. Meine Chefs haben eine ausgeprägte Vorliebe für die Schluchten rund um die südfranzösische Ardêche. Das obere Donautal kann da allerdings durchaus mithalten.

Das Wetter ist vielleicht nicht vergleichbar (Wein und Käse interessieren mich eher weniger), aber die Landschaft ist phantastisch. Muschelkalk wie an der Ardêche und im Schweizer Jura. Also genau unsere Kragenweite. Man kann diese Gegend durchfahren (mit Auto oder Rad), durchwandern (!) oder durchpaddeln (davon halte ich rein gar nichts).

Meine Chefs haben die Hohenzollernburg in Sigmaringen angeschaut und sind danach mit mir ein Stück auf dem Hohenzollernweg gelaufen, und zwar den Inzigkofer Felsenweg, den die Fürsten im 19. Jahrhundert angelegt haben. Er gehört zum fürstlichen Park.
Ich wage mich mutig auf die Teufelsbrücke. Huhu, Ayka, in diesen Abgrund würdest nicht einmal du springen! Deine Teufelsschlucht am Bieler See werden wir hoffentlich auch bald erkunden. Keine Ahnung, was der Teufel immer mit den ganzen Treppen will!
Der Ausblick auf die Donau ist phantastisch, auch wenn die Bäume irgendwie immer im Weg sind. Macht die Atmosphäre aber lauschiger und sorgt für Schatten.
 Ich habe den Weg schon längst gefunden, aber meine Chefin hat mich fürs Foto zurückgepfiffen.
 Meine Chefs sind ganz begeistert vom Ausblick auf die Donau.

Das da hinten ist angeblich der Amalienfelsen, der an die lebenslustige Fürstin Amalie Zephyrine erinnert, eine freiheitsdurstige Pariserin, die aufgrund ihrer Verbindungen viel für die Gegend bewirkt hat.

 Wo keine Treppen sind, sind Felsen.
Meine Menschen brauchen mal wieder gute Schuhe, ich nur vier gesunde Pfoten.
 Die Gegend ist mit den vielen Durchbrüchen echt sehenswert.
Die Hohenzollern haben hier früher öfters gepicknickt.
 
 Ha, ich weiß, warum meine Chefs diesen Weg gewählt haben.
Sie wollten für den Umzug fit werden. Treppauf, treppab...
 Für Kinderwagen und alle mit Gelenkproblemen ungeeignet.
Für mutige Hunde kein Problem. Wobei mir bei Stufen mit Durchblick mitunter durchaus mulmig wird.
Eine Grotte ganz für mich, die Nebelhöhle, wo vor ewigen Zeiten mal Steinzeitmenschen Station machten.
Ich bin hier bloß der Größenvergleich und langweile mich zu Tode.
Könnte mal ein Hase vorbeihoppeln?

Pst, ich verrate es heute schon: Der morgige Weg wird als Kontrastprogramm total flach. Immer an der Donau lang. Aber auch total schön (bei gutem Wetter).

Freitag, 4. Juli 2014

Umzug ist Stress pur für den Hund

Juli 2014. Heute gibt es keine Wandergeschichten. Denn meine Chefs sind treppauf, treppab gewandert, immer mit ganz vielen Kartons. Und ich musste hinter irgendwelchen Türen warten, weil die Haustür ständig offen stand und ganz viele andere Leute immer rein durften und auch Kartons geschleppt haben.

Zum Schluss wurden gar die Teppiche aufgerollt. Das fand ich nicht mehr lustig und habe mich voll beleidigt auf die Terrasse zurückgezogen und demonstrativ unter dem Wäscheständer Schutz gesucht.

Andererseits habe ich jetzt eine tolle Wiese direkt vor der Tür.
 Und da kann man Mäuse jagen. Oder was auch immer. Ich verrate nicht, was ich da rieche.
Sollen meine Chefs doch selber schnuppern gehen. Die hatten in letzter Zeit so wenig Zeit für mich, dass ich Sonntag stiften gegangen bin.Meine Chefin hat gerufen und gepfiffen, und ich kam aus dem Wäldchen, sah mich nach ihr um und trabte schwanzwedelnd weiter der Nase nach.

Jetzt wissen alle Leute am neuen Wohnort, dass hier ein Beagle eingezogen ist. Und alle kennen meinen Namen (sie hat wirklich sehr ausdauernd gerufen).
Das ist mein neuer Lieblingsplatz auf dem Balkon. Dahin ziehe ich mich zurück, sobald meine Chefin wieder anfängt, Kartons auszuräumen und zusammenzulegen und aus dem Haus zu schleppen. Mit Kartons will ich nichts mehr zu tun haben!

Den Karton mit meinem Impfausweis hat noch keiner gefunden, dabei hat die Tierärztin schon das Kärtchen für die Jahresimpfung geschickt. Ich helfe jedenfalls nicht beim Suchen, sondern betrachte das Chaos lieber von weitem. Wer will schon geimpft werden?
Und das ist mein aktueller Ausblick.

Ich finde, die könnten allmählich mal die Teppiche wieder ausbreiten. Ist doch viel gemütlicher. Und dann will ich mal wieder in den Schwarzwald. Und in die Schweiz.
Da hinten warten die Berge; die sind jetzt viel näher als bisher. Können wir langsam mal loslaufen? Ach so, da war noch die Sache mit dem Impfausweis. Na, dann sucht mal schön!